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Heinrich Heidersberger, ARRIVARE Wolsburg Bilder einer jungen Stadt, Fotografie (VW Bad, 1962)
Heinrich Heidersberger
ARRIVARE - Wolfsburg Bilder einer jungen Stadt

8. - 25. November 2012

Heinrich Heidersberger und die italienische Arbeitsmigration

AUSSTELLUNGSORT:
St. Johannes Evangelist Kirche
Auguststraße 90, 10117 Berlin

Di-So 14-19 Uhr

Anfang 1962, Heinrich Heidersberger (1906–2006) war gerade Bürger der Volkswagenstadt geworden, kamen die ersten italienischen Arbeiter nach Wolfsburg. Zu diesem Zeitpunkt war Heidersberger mit der Arbeit für das Projekt Wolfsburg – Bilder einer jungen Stadt beschäftigt. Mit seinem noch frischen Blick entstand ein Porträt der Stadt, das diese sich zu ihrem 25. Geburtstag zum Geschenk machen wollte. Dem Fotografen gelang in einzelnen, kontemplativ angelegten Bildern sowie im narrativen Moment ihrer Abfolge ein sensibles, selbstbewusstes Bild der Stadt Wolfsburg zur Zeit des Wirtschaftswunders. Das Thema der italienischen „Gastarbeiter“ erscheint in dem Bildband von 1963 nur am Rande, wurde aber später von Heidersberger wieder aufgegriffen und zeigt neben den Arbeitsprozessen im VW-Werk auch das Alltagsleben der neuen Mitbürger. Heute leben viele Italiener bereits in der 3. Generation in Wolfsburg und sind zu einem festen Bestandteil der Stadt geworden. In Interviews kommen sie zusammen mit alteingesessenen Wolfsburgern in der Ausstellung zu Wort und geben einen Einblick in das Leben der ehemaligen Modellstadt.

Heinrich Heidersberger (1906–2006) wurde in Ingolstadt geboren und wuchs in Linz (Österreich) auf. Von 1928 bis 1931 zog es ihn in die Pariser Surrealistenszene, wo er sich in die École Moderne von Fernand Legér einschrieb. Ab Anfang der 1930er-Jahren widmete er sich ausgiebig der Fotografie mit den Schwerpunkten abstrakte Fotografie, Industrie- und Architekturfotografie und Reportagen. Bereits Ende der 1940er-Jahre publizierte er unter anderem im Magazin »Stern». Werke von Heinrich Heidersberger befinden sich heute in internationalen Museen, u.a. im Museum of Modern Art in New York. Heidersberger war in zahlreichen Ausstellungen vertreten. 2008 widmete ihm das Kunstmuseum Wolfsburg eine umfassende Einzelausstellung. Seit fast zehn Jahren beschäftigt sich das Institut Heidersberger intensiv mit der Aufarbeitung seines Œuvres.


Eine Ausstellung der Petra Rietz Salon Galerie in Zusammenarbeit mit dem Institut Heidersberger, dem Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation (IZS) Wolfsburg und dem Istituto Italiano di Cultura Wolfsburg. Mit freundlicher Unterstützung des Kulturbüro Sophien, Berlin, und der Volkswagen AG, Wolfsburg.

Rahmenprogramm
Film: "Palermo oder Wolfsburg" – ein Film von Werner Schroeter D 1980, FSK 12

Vortrag: Günter Riederer, IZS Wolfsburg
NIX AMORE IN CASTELLUPO?
MEDIALE BILDWELTEN DER ITALIENISCHEN ARBEITSMIGRATION NACH DEUTSCHLAND

Institut Heidersberger